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Überraschung zur Intermot: Am Stand der alten deutschen Motorradmarke Horex wurde die neue Regina Evo für 2023 präsentiert. Mit 600er-Einzylindermotor und 48 PS. Und mit ultraleichtem Kohlefaser-Chassis.
2023 wird Horex 100 Jahre alt – wie die andere deutsche Motorradmarke BMW. Allerdings klafft in der Horex-Chronik eine ziemlich große Lücke: Zwischen 1956 und 2010 wurden keine Motorräder der Marke Horex produziert. Ab dem Neustart unter neuer Regie, im Jahr 2010, wurde Horex mit einer kompletten Neukonstruktion neu bekannt – mit außergewöhnlichem VR6-Motor.
Zum Jubiläumsjahr 2023 präsentierte die Horex Motorcycles GmbH, die inzwischen zur bayerischen 3C Carbon Group AG gehört, wieder eine Neuentwicklung. Diesmal mit nur einem Zylinder, dafür unter dem markentypisch-geschichtsträchtigen Namen Regina Evo. Die Regina – Lateinisch: Die Königin – war einst das wichtigste Horex-Modell und ist bis heute die international bekannteste Horex. Damals mit Viertakt-Einzylindermotoren zwischen 250 und 400 Kubik – ab 2023 mit 600 Kubik.
Zum Einsatz kommt ein modernes Triebwerk mit Wasserkühlung, Benzineinspritzung, vier Ventilen, zwei obenliegenden Nockenwellen und Sechsganggetriebe. Mit Edelstahl-Abgasanlage und aktueller, Euro-5-konformer Abstimmung kommt die Regina Evo auf 48 PS (35 kW) Nennleistung. Eigentlich wäre das genau passend zur europäischen Stufenführerscheinklasse A2, doch die sieht für "volle" 48 PS auch ein Mindestgewicht vor: 175 kg. Für den A2-Führerschein müsste die Regina Evo gedrosselt werden.
Denn: Highlight der Horex Regina Evo ist nicht ihr Antrieb, sondern ihr Fahrwerk. Das besteht hauptsächlich aus einem Carbon-Monocoque-Rahmen. Auch die Cantilever-Hinterradschwinge und diverse Abdeckungen bestehen aus Kohlefaserlaminat. Aus Aluminiumblech wird der klassisch geformte Benzintank gefertigt. Als Fahrzeuggewicht (trocken) nennt Horex sensationell leichte 133 Kilogramm. Bei geschätzt circa 140 Kilogramm vollgetankt dürfte die Regina Evo für die Führerscheinklasse A2 nicht mehr als circa 38 PS haben.
Zum konsequenten Leichtbau gehört auch, dass auf einen Soziusplatz mit entsprechend dimensioniertem Rahmenheck verzichtet wird. Auf die zweite Scheibenbremse am Vorderrad hingegen nicht: Die Regina Evo bekommt eine Doppelscheibenbremse vorn, mit Zweikolben-Zangen und 260er-Scheiben. Hinten eine 240er-Scheibe, ebenfalls mit Zweikolben-Zange von Beringer. Bei den Drahtspeichenrädern mit Aluminiumfelgen handelt es sich um etwas größere Formate mit jeweils 18 statt 17 Zoll Durchmesser. An der Telegabel vorn sowie am Federbein hinten ist die Vorspannung einstellbar.
Schräglagenoptimiertes ABS ist Standard, ebenso die LED-Leuchten. Bemerkenswert ist indes die adaptive Kurvenfunktion des Scheinwerfers, das runde Farbdisplay mit Touchscreen-Steuerung und die Sitzpolsterung mit Mesh-Gewebe aus dem 3D-Drucker. Optional wird eine Schlupfregelung angeboten. Preise für die Regina Evo nannte Horex auf der Intermot noch nicht. Erwartet wird der Preis nicht unter 30.000 Euro.
Eine neue Horex Regina. Für 2023. Die "Evo" ist ein neoklassisches Einzylinder-Motorrad auf dem neuesten Stand der Technik. Mit Carbon-Chassis ist sie ultraleicht und wiegt angeblich nur 133 Kilogramm (trocken).
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